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Natürliche Helfer bei Depression: Pflanzen und Mikronährstoffe mit Antidepressiver Wirkung


Natürliche Helfer Depression
Depression


In der heutigen hektischen Welt leiden viele Menschen an Depressionen, Angstzuständen und allgemeiner Erschöpfung. Als Psychiaterin, die ganzheitlich arbeitet und Mikronährstoffe in die Behandlung einbezieht, möchte ich in diesem Blog die Rolle von Pflanzen und Mikronährstoffen bei der Behandlung von Depressionen beleuchten. Diese natürlichen Helfer können für eine Depression eine wertvolle Ergänzung zur traditionellen Therapie sein. Eine persönliche Erfahrung habe ich mit Rhodiola Rosea, Vitamin D und Safran. Ich kann sagen, dass Rhodiola Rosea, obwohl eine sehr gute antidepressive Wikrung hat, bei manchen Menschen die auch Unruhesymptomatik in der Depression vorweisen, die Unruhe durch die antriebssteigernde Wirkung verstärken könnte. Vitamin D kann sehr hilfreich sein, vor allem bei einer sesonellen Depression (Winter, Herbst). Magnesium, wenn das richtig eingenommen wird und die richtige Form verwendet wird ( Mg-Malat oder - Glycinat- wird besser aufgenommen ), hilft auch bei der Entspannung der Muskulatur. Vor allem braucht man Magnesium, wenn man in Stresssituationen sehr angespannt ist.


1. Johanniskraut (Hypericum perforatum)

Wirkstoffe und Botenstoffe:

  • Wirkstoffe: Hypericin und Hyperforin

  • Botenstoffe: Erhöht Serotonin, Noradrenalin und Dopamin, indem es die Wiederaufnahme dieser Neurotransmitter hemmt.

Dosierung:

  • Typische Dosierung: 300-600 mg Extrakt, 2-3 mal täglich

  • Hinweis: Die Wirkung kann mehrere Wochen dauern. Johanniskraut kann die Wirkung von anderen Medikamenten beeinflussen, daher ist eine Rücksprache mit einem Arzt wichtig.

Studien:

Eine Metaanalyse von mehreren klinischen Studien hat gezeigt, dass Johanniskraut bei leichten bis mittelschweren Depressionen wirksam ist und weniger Nebenwirkungen hat als herkömmliche Antidepressiva (Linde et al., 2008).


2. Safran (Crocus sativus)

Wirkstoffe und Botenstoffe:

  • Wirkstoffe: Crocin, Safranal

  • Botenstoffe: Erhöht Serotonin durch Hemmung der Wiederaufnahme und Modulation von NMDA-Rezeptoren.

Dosierung:

  • Typische Dosierung: 30 mg Safran-Extrakt pro Tag, aufgeteilt in zwei Dosen

Studien:

Eine Studie fand heraus, dass Safran-Extrakt genauso wirksam wie Fluoxetin (Prozac) bei der Behandlung von leichten bis mittelschweren Depressionen ist (Akhondzadeh et al., 2005).


3. Omega-3-Fettsäuren

Wirkstoffe und Botenstoffe:

  • Wirkstoffe: Eicosapentaensäure (EPA), Docosahexaensäure (DHA)

  • Botenstoffe: Erhöht Serotonin und Dopamin, indem es die Fluidität der Zellmembranen und die Funktion der Neurotransmitterrezeptoren verbessert.

Dosierung:

  • Typische Dosierung: 1-2 Gramm EPA/DHA pro Tag

Studien:

Eine Studie zeigte, dass Omega-3-Fettsäuren, insbesondere EPA, signifikant die Symptome von Depressionen verbessern können (Freeman et al., 2006).


4. Rhodiola Rosea

Wirkstoffe und Botenstoffe:

  • Wirkstoffe: Rosavin, Salidrosid

  • Botenstoffe: Erhöht Serotonin und Noradrenalin, indem es die Aktivität der Monoaminoxidase (MAO) hemmt und die Ausschüttung dieser Neurotransmitter erhöht.

Dosierung:

  • Typische Dosierung: 200-600 mg Extrakt pro Tag, aufgeteilt in zwei Dosen

Studien:

Eine randomisierte, doppelblinde Studie fand heraus, dass Rhodiola Rosea die Symptome von leichten bis mittelschweren Depressionen reduziert (Darbinyan et al., 2007).


5. Magnesium

Wirkstoffe und Botenstoffe:

  • Wirkstoffe: Magnesiumcitrat, Magnesiumoxid

  • Botenstoffe: Erhöht GABA (Gamma-Aminobuttersäure), reduziert Glutamat. Magnesium spielt eine Rolle bei der NMDA-Rezeptorblockade, die eine beruhigende Wirkung hat.

Dosierung:

  • Typische Dosierung: 300-400 mg pro Tag

Studien:

Eine Studie zeigte, dass Magnesiumergänzung bei Personen mit Depressionen, die auch einen Magnesiummangel aufwiesen, signifikant die Symptome verbesserte (Eby & Eby, 2006).


6. Vitamin D

Wirkstoffe und Botenstoffe:

  • Wirkstoffe: Cholecalciferol (Vitamin D3)

  • Botenstoffe: Erhöht Serotonin durch die Modulation von Tryptophanhydroxylase und fördert die Synthese von Dopamin und Noradrenalin.

Dosierung:

  • Typische Dosierung: 1000-4000 IE pro Tag, abhängig von Blutwerten und individuellem Bedarf


Studien:

Mehrere Studien haben gezeigt, dass niedrige Vitamin-D-Spiegel mit einem erhöhten Risiko für Depressionen verbunden sind. Eine randomisierte, kontrollierte Studie fand heraus, dass die Supplementierung von Vitamin D die Symptome von Depressionen signifikant verbessern kann (Jorde et al., 2008).



Hier sind drei weitere Pflanzen und Mikronährstoffe, die eine antidepressive Wirkung haben können:


7. Kurkuma (Curcuma longa)

Wirkstoffe und Botenstoffe:

  • Wirkstoffe: Curcumin

  • Botenstoffe: Erhöht Serotonin und Dopamin durch Hemmung der Monoaminoxidase und Entzündungshemmung.

Dosierung:

  • Typische Dosierung: 500-2000 mg Curcumin-Extrakt pro Tag, idealerweise in Kombination mit schwarzem Pfeffer (Piperin) zur besseren Absorption

Studien:

Eine Studie zeigte, dass Curcumin genauso wirksam wie Fluoxetin bei der Behandlung von Major Depression ist, mit weniger Nebenwirkungen (Sanmukhani et al., 2014).


8. L-Theanin

Wirkstoffe und Botenstoffe:

  • Wirkstoffe: L-Theanin

  • Botenstoffe: Erhöht GABA, Serotonin und Dopamin, indem es die Alpha-Wellen im Gehirn fördert und eine entspannende Wirkung hat.

Dosierung:

  • Typische Dosierung: 200-400 mg pro Tag

Studien:

Eine Studie fand heraus, dass L-Theanin Angstzustände und depressive Symptome reduzieren kann, indem es das Gleichgewicht der Neurotransmitter im Gehirn unterstützt (Hidese et al., 2017).


9. Zink

Wirkstoffe und Botenstoffe:

  • Wirkstoffe: Zinkgluconat, Zinkcitrat

  • Botenstoffe: Erhöht Serotonin und reduziert NMDA-Rezeptor-Aktivität, was neuroprotektive und stimmungsaufhellende Effekte hat.

Dosierung:

  • Typische Dosierung: 25-50 mg pro Tag

Studien:

Eine Studie zeigte, dass Zink-Ergänzungen depressive Symptome signifikant reduzieren können, insbesondere bei Personen mit niedrigen Zinkspiegeln (Swardfager et al., 2013).


Fazit

Pflanzen und Mikronährstoffe bieten vielversprechende Optionen zur Unterstützung der mentalen Gesundheit und zur Linderung von Depressionen. Johanniskraut, Safran, Omega-3-Fettsäuren, Rhodiola Rosea, Magnesium und Vitamin D haben alle in Studien gezeigt, dass sie positive Effekte auf Neurotransmitter und depressive Symptome haben können. Es ist jedoch wichtig, die Einnahme solcher Ergänzungen mit einem Arzt zu besprechen, um Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten und individuelle Bedürfnisse zu berücksichtigen.


Quellen:

  • Linde, K., et al. (2008). St John's wort for major depression. Cochrane Database of Systematic Reviews.

  • Akhondzadeh, S., et al. (2005). Comparison of Crocus sativus L. and fluoxetine in the treatment of mild to moderate depression: a pilot double-blind randomized trial. Progress in Neuro-Psychopharmacology and Biological Psychiatry.

  • Freeman, M. P., et al. (2006). Omega-3 fatty acids: evidence basis for treatment and future research in psychiatry. Journal of Clinical Psychiatry.

  • Darbinyan, V., et al. (2007). Rhodiola rosea in stress induced fatigue—a double blind cross-over study of a standardized extract SHR-5 with a repeated low-dose regimen on the mental performance of healthy physicians during night duty. Phytomedicine.

  • Eby, G. A., & Eby, K. L. (2006). Rapid recovery from major depression using magnesium treatment. Medical Hypotheses.

  • Jorde, R., et al. (2008). Vitamin D supplementation has no effect on depressive symptoms in overweight and obese subjects: a randomized controlled trial. Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism.

  • Sanmukhani, J., et al. (2014). Efficacy and Safety of Curcumin in Major Depressive Disorder: A Randomized Controlled Trial. Phytotherapy Research.

  • Hidese, S., et al. (2017). Effects of L-Theanine Administration on Stress-Related Symptoms and Cognitive Functions in Healthy Adults: A Randomized Controlled Trial. Nutrients.

  • Swardfager, W., et al. (2013). Zinc in depression: A meta-analysis. Biological Psychiatry.

 
 

PRAXIS DR. MED. (RO) GEORGIA BRUNNER

Haselstrasse 33

5400 Baden CH

Baden

Kanton Aargau

Schweiz

georgia.brunner@hin.ch

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